„EMPOWERING DIGITAL LIFE“

STRATEGISCHE AUSRICHTUNG

DER TELEKOM AUSTRIA GROUP

Die Telekom Austria AG und ihre Tochtergesellschaften („Telekom Austria Group” mit Hauptsitz in Wien) sind führende Anbieter von Festnetz- und Mobilkommunikationsdiens- ten mit rund 24 Millionen Festnetz- und Mobilfunkkundinnen und -kunden in sieben Ländern Mittel- und Osteuropas.


Seit 2014 ist die Telekom Austria Group über ihren Mehrheitseigentümer América Móvil in einen weltweit führenden, multinationalen Telekommunikationskonzern eingebunden. Als Teil dieser global agierenden Unternehmensgruppe profitiert die Telekom Austria Group von Skaleneffekten und Synergien, unter anderem in den Bereichen Produktentwicklung, Tech- nologie und Einkauf.


Ihrem Leitmotiv „Empowering Digital Life” folgend, präsentiert sich die Telekom Austria Group als idealer Partner für Wirtschaft und Gesellschaft im Zuge der digitalen Transforma- tion. Ihr Selbstverständnis als Treiber der Digitalisierung ist daher ein bedeutendes Element im Rahmen der strategischen Ausrichtung der Telekom Austria Group (siehe Grafik). Diese strebt die Optimierung des Kerngeschäfts, die Erweiterung des Produktportfolios und geziel- te M&A-Aktivitäten an. Bei allen strategischen Zielsetzungen und Entscheidungen ist Effizi- enz bei Kosten und Investitionen die entscheidende Prämisse.


Bei ihrer Wachstumsstrategie baut die Unternehmensgruppe nicht nur auf ihre führende Rolle im CEE-Raum, sondern stützt sich als Teil von América Móvil auch auf die Stärke eines der größten Telekommunikationsanbieter der Welt mit rund 280 Millionen Kundinnen und Kunden allein im Mobilfunkbereich. Um über den finanziellen Handlungsspielraum für Inves- titionen verfügen zu können, ist operative Exzellenz in der Umsetzung der Unternehmens- strategie essenziell. Alle Strukturen und Prozesse sowie Investitionsentscheidungen werden daher kontinuierlich überprüft und hinterfragt. Laufend werden Verbesserungen bei Denk- weisen und Arbeitsmethoden angestrebt, um tagtäglich an Effizienz zu gewinnen. Markt- übergreifend lautet das Ziel der Telekom Austria Group, Produkte nicht mehrfach neu zu entwickeln, sondern Bewährtes zügig in weiteren Märkten auszurollen („One-to-many”). Unternehmensintern baut die Umsetzung der Strategie auf in der Unternehmenskultur ver- ankerte Guiding Principles auf: „Vertrauen”, „Team” und „Agilität” (siehe MitarbeiterInnen).


Die konservative Finanzstrategie der Telekom Austria Group setzt bei allen strategischen Initiativen die Wahrung des Investment-Grade-Ratings von Baa2 durch Moody’s und BBB durch Standard & Poor’s voraus. Diese zentrale Prämisse gilt folglich auch für das Kernele- ment der Unternehmensstrategie.


Die Nachhaltigkeitsstrategie knüpft in puncto Effizienzsteigerung, Optimierung des Kernge- schäfts und Erweiterung des Produktportfolios an die Unternehmensstrategie an. Nachhal- tigkeit wird dabei als langfristiger Werttreiber verstanden, der neben aktiv gelebter ökologi- scher und gesellschaftlicher Verantwortung auch betriebswirtschaftliche Vorteile mit sich bringt – etwa indem durch gesteigerte Energieeffizienz sowohl die Umweltauswirkungen als auch die Kosten reduziert werden.


Der Telekommunikationsmarkt bietet eine Fülle attraktiver Chancen. Hochwertige und leis- tungsstarke Kommunikationslösungen gestalten das geschäftliche, aber auch private Leben einfacher und effizienter. Zugleich sorgen die massive Zunahme des Datenverkehrs, der ra- sante technologische Fortschritt und das ausgeprägte Kundenbedürfnis nach erstklassiger Netz- und Servicequalität für entsprechende Herausforderungen. Sie erfordern laufend massi- ve Investitionen und stellen hohe Anforderungen an das Leistungsvermögen und damit auch an den Energiebedarf der Infrastruktur. Somit ist die Telekom Austria Group nicht nur Marktri- siken ausgesetzt wie z. B. intensivem Wettbewerb, instabiler Wirtschaftsdynamik sowie regu- latorischen Markteingriffen, die Druck auf Preis und Profitabilität ausüben. Auch der fortschrei- tende Wandel von Klima bzw. Umwelt und gesellschaftliche Rahmenbedingungen können Ein- fluss auf die Unternehmensentwicklung nehmen. Um solchen Risiken zeitgerecht vorzubeu- gen, überwacht ein zentrales Risikomanagement die entsprechenden Entwicklungen laufend und setzt im Bedarfsfall geeignete Gegenmaßnahmen. Für weitere Informationen zum Risiko- management siehe: www.telekomaustria.com/de/ir/geschaeftsberichte

-102-1, 102-2, 102-3, 102-4, 102-7, 102-10

Streubesitz inklusive Mitarbeiteranteile und eigene Aktien

20,58 %

América Móvil1

51,00 %

AKTIONÄRSSTRUKTUR TELEKOM AUSTRIA AG PER 31. DEZEMBER 2016

28,42 %

ÖBIB (Republik Österreich)2

1) Laut Mitteilung gemäß §§ 91 ff Österreichisches Börsegesetz vom 29. Juli 2016 sowie der Presseaussendung von América Móvil am 22. August 2016. 2) Laut Anmeldung für die Hauptversammlung am 25. Mai 2016.

1.368,7

(in %)

–1,1

2015

2016

2.770,7

Umsatz- erlöse

2,1

(in Mio. EUR)

413,2

Eigen- kapital

5,2

1.354,3

Veränderung

Betriebs- erlöse

4.211,5

–14,9

4.125,3

486,7

2.426,0

14,2

(in Mio. EUR)

3,7

3,4

Netto- ergebnis

WIRTSCHAFTLICHE KENNZAHLEN TELEKOM AUSTRIA GROUP3)

11,2

Börsen-

kapitalisierung

(in Mrd. EUR)5)

571,7

392,8

EBITDA4)

3) Beginnend mit dem 1. Quartal 2016 glich die Telekom Austria Group ihre Berichtsstruktur jener von América Móvil an. Die Vergleichsperiode 2015 wurde dementsprechend angepasst. Für Details siehe: www.telekomaustria.com/de/ir/neue-berichtsstruktur 4) Die Kennzahl EBITDA wird als Jahresergebnis exklusive Finanzergebnis, Ertragssteuern, Abschreibungen und gegebenenfalls Wertminderungen bzw. Wertaufholung definiert. 5) Per 31. Dezember 2016

NACHHALTIGE ZIELSETZUNGEN

MIT SYSTEM

Mit der Digitalisierung gehen enorme Chancen für wirtschaftliches Wachstum sowie vielfältige gesellschaftliche und individuelle Entwicklungs- möglichkeiten einher. Zugleich fördert sie eine effizientere, ressourcenschonende und somit nach- haltigere Arbeits- bzw. Lebensweise im Interesse von Mensch und Umwelt. Die Nachhaltigkeitsstra- tegie der Telekom Austria Group zielt auf das kon- sequente Erschließen dieser Potenziale.

Um Nachhaltigkeitsinitiativen und -fortschritte transparent und auf vergleichbarer Basis (im Perioden- wie auch im Unternehmens- und Branchenvergleich) darstellen zu können, braucht es ein standardi- siertes System. Dieses liefert zugleich eine valide Grundlage für Zerti- fizierungen und Prüfungsbescheinigungen. Die nachfolgend verwen- deten Begriffsdefinitionen und Prozesse referenzieren aus diesem Grund den Empfehlungen und Anforderungen der „Global Reporting Initiative“ (GRI – Standard für Nachhaltigkeitsberichte) sowie dem jährlichen Fortschrittsbericht im Sinne des UN Global Compact.


Ausgangspunkt für den systematischen Zugang der Telekom Austria Group zum Nachhal- tigkeitsmanagement ist das Drei-Säulen-Modell der nachhaltigen Entwicklung: die Triple Bottom Line „People, Planet, Profit“. Ihr Verantwortungsverständnis schließt somit soziale, ökologische und ökonomische Aspekte mit ein. Zudem unterstützt die Telekom Austria Group mit gezielten Aktivitäten die 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Ent- wicklungsziele (Sustainable Development Goals – SDGs) (siehe Sustainable Development Goals). Die Nachhaltigkeitsstrategie der Unternehmensgruppe fokussiert auf vier strategi- sche Handlungsfelder, die aus einer umfassenden Wesentlichkeitsanalyse abgeleitet wur- den (siehe Grafik). Dabei wurden unternehmensrelevante Themen über eine Stakeholder- Umfrage nach sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten ermittelt und priorisiert. Jedes Handlungsfeld ist mit klaren Zielen und konkreten Kennzahlen hinterlegt. Im Jahr 2015 wurden neue Zielsetzungen für 2018 erarbeitet und festgeschrieben.


Als Ergebnis einer erneuten Wesentlichkeitsanalyse im Frühjahr 2017 stellten sich „Sicher- heit und Schutz von Daten“ sowie „Kommunikationsinfrastruktur“ als wesentlichste The- men heraus. Im Vergleich zur Wesentlichkeitsanalyse 2015 hat das Thema „Sicherheit und Schutz von Daten“ weiter an Bedeutung gewonnen. Insbesondere bei Kundinnen und Kun- den sowie Lieferanten steht dieses Thema an erster Stelle. Die MitarbeiterInnen hingegen nennen „Faire und flexible Arbeitswelten“ als wesentlichstes Thema. Insgesamt werden Themen wie „Abfall“ und „Mitarbeitergesundheit“ im Vergleich zur Befragung 2015 von den Stakeholdern als weniger wichtig eingestuft. Die Methodik der Befragung 2017 hat sich im Vergleich zur Befragung 2015 insofern geändert, als eine stärkere Differenzierung zwischen den einzelnen Themen möglich ist. Bei der Wesentlichkeitsanalyse 2017 wurde im Ver- gleich zur Analyse 2015 ein stärkerer Fokus auf Auswirkungen gelegt. Eine direkte Ver- gleichbarkeit ist nicht vollständig möglich aufgrund einer anders gewählten grafischen Dar- stellung der Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse 2017.


Die Telekom Austria Group führt einen kontinuierlichen Dialog mit ihren Stakeholdern. Dieser Austausch findet auf drei Ebenen statt: Durch systematisches Informieren über un- terschiedliche Informationskanäle, durch Gespräche und Befragungen sowie über das Mit- gestalten in Mitgliedschaften und Kooperationen. Je nach Thema und Gruppe werden un- terschiedliche Formate eingesetzt wie Informationsveranstaltungen, Ideenwettbewerbe oder Umfragen bei Kundinnen und Kunden und MitarbeiterInnen. Aber auch persönliche Gespräche im Rahmen von Meetings, Konferenzen oder Roadshows werden beispielsweise bei Lieferanten, Kundinnen und Kunden oder NGOs eingesetzt.

102-43, 102-44, 102-49

AUSZEICHNUNG

-Gewinner in der Kategorie „Sozial verantwortliche Marke” (velcom)

THEMENFINDUNG IM NACHHALTIGKEITSKONTEXT

-102-40, 102-43, 102-46, 102-47, 103-1

EINGEBUNDENE STAKEHOLDER

1. IDENTIFIKATION DER THEMEN

-Identifikation von 68 relevanten Themen unter Berücksichtigung der Anforderungen des GRI Reporting Standards (Themen, Indikatoren, Sector Supplement). Im Zuge des laufenden Stake- holder-Dialogs ermittelte sowie für Ratings relevante und branchenspezifische Themen wur- den dabei ebenfalls abgedeckt.

-Zweistufiger Bewertungsprozess mit dem Ergebnis einer Verdichtung auf 21 Themenblöcke

-Validierung der Themen durch externe und interne Expertinnen und Experten

Interne ExpertInnen,

externe ExpertInnen aus

Wissenschaft,

Forschung und NGOs

2. EVALUIERUNG DER AUSWIRKUNGEN

-Evaluierung potenzieller Auswirkungen der ausgewählten Themen im Zuge eines Workshops und in Gesprächen mit externen und internen ExpertInnen (auf einer Skala von 1–4 je nach Ausmaß der Auswirkung)

-Bewertung des Beitrags relevanter Initiativen mit Blick auf die UN Sustainable Development Goals (siehe Sustainable Development Goals)

3. ONLINE-BEFRAGUNG

-Bewertung der 21 ausgewählten Themenblöcke durch interne und externe Stakeholder im Zuge einer Online-Befragung (Rücklauf: 700 TeilnehmerInnen)

-Auswahl und Reihung der Top-10-Themen nach Wichtigkeit

MitarbeiterInnen, KundInnen,

Lieferanten, Wirtschaft, Politik & Interessensvertretung, Medien, Wissenschaft, Forschung & Bildung

WESENTLICHKEITSMATRIX

Die Größe der Blasen stellt die Geschäftsrelevanz für die Telekom Austria Group dar.

Die Wesentlichkeit der Themen ergibt sich aus der Größe ihrer Auswir- kungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft sowie den Interessen der Stakeholder der Telekom Austria Group. Die wesentlichen Themen für die Telekom Austria Group sind somit jene, die die größten Auswirkungen haben bzw. am relevantesten für die Stakeholder sind.

Als zusätzliche Dimension wurde die Relevanz der Themen für den Geschäftserfolg der Telekom Austria Group bewertet. Dies ermöglicht eine integrierte Sichtweise, die den Nachhaltigkeitskontext der Themen und deren wirtschaftliche Bedeutung für das Unternehmen vereint.

WERTSCHÖPFUNGSKETTE – TELEKOM AUSTRIA GROUP

Die nachstehende grafische Darstellung der Wertschöpfungskette der Telekom Austria Group zeigt die Prozesse der Geschäftstätigkeit im Überblick. Ebenso werden die dafür benötigten Ressourcen als Input-Faktoren und die dabei entstehenden Ergebnisse als Outputs dargestellt. Die dabei identifizierten Themen entlang der Wertschöpfungskette wurden im Prozess der Wesentlichkeitsanalyse berücksichtigt.

-102-9, 102-46

Mitarbeiter- gesundheit

Vielfalt &

Anti-Diskriminierung

INPUTS

Kompetenzentwicklung & Förderung von Talenten

OUTPUTS

Faire & flexible

Arbeitswelten

Compliance

TELEKOM AUSTRIA GROUP

Sicherheit & Schutz von Daten

DIE VIER STRATEGISCHEN HANDLUNGSFELDER

NETZ & KUNDE

Mit hochleistungsfähiger und sicherer Netzinfrastruktur sowie einem Produkt- und Serviceangebot mit klarem Mehrwert für die Kundinnen und Kunden ist die Telekom Austria Group in ihren Märkten als verantwortungsvoller Partner positioniert.

Digitalisierung & Förderung von Innovation

Anrainereinbindung

Kommunikationsinfrastruktur

-LTE-Netzabdeckung von 80 % in der Telekom Austria Group

-Glasfaserabdeckung in Österreich von mehr als 70 % mit mindestens 30 Mbit/s

-Identifikation und Förderung von marktfähigen Innovationen z. B. über Start-up-Initiativen

Elektromagnetische Felder

Kundenorientierung

ZUORDNUNG DER THEMEN UND WESENTLICHSTE ASPEKTE

Zur kontinuierlichen Reduktion ihres ökologischen Fußabdrucks setzt die Telekom Austria Group auf Energieeffizienz, verstärkte Nutzung erneuerbarer Energie, Ressourcenschonung und Förderung klimafreundlicher Mobilität.

IKT-Produkte mit ökologischen Mehrwert

Emissionen

Abfall

-Reduktion des Strombedarfs um 30 % pro Terabyte an transportiertem Datenvolumen

-Erreichen einer konstanten Recyclingquote von 70 %

-Reduktion des eigenen Papierverbrauchs um 10 %

-25 % Reduktion der CO2-Emissionen

Recycling

Energiebedarf

ZUORDNUNG DER THEMEN UND WESENTLICHSTE ASPEKTE

Ökologische Netzgestaltung

UMWELT

Digitalisierung & Förderung von Innovation

MITARBEITERINNEN

Vielfalt & Anti-Diskriminierung

-38 % Frauen in Führungspositionen

-Verankerung flexibler Arbeitsmöglichkeiten

-Schaffen von Rahmenbedingungen zur Förderung von kontinuierlichem Lernen4)

Die Telekom Austria Group erschließt das wertvolle Potenzial ihrer MitarbeiterInnen durch ständige Weiterentwicklung in einem internationalen, modernen Arbeitsumfeld. Die Unternehmenskultur ist geprägt von Vertrauen, Team und Agilität. Diversität und Flexibilität sind der Schlüssel zu unserem Erfolg.

Kompetenzentwicklung & Förderung von Talenten

Faire & flexible Arbeitswelten

ZUORDNUNG DER THEMEN UND WESENTLICHSTE ASPEKTE

Medienkompetenz

GESELLSCHAFT

IKT-Produkte mit sozialem Mehrwert

ZUORDNUNG DER THEMEN UND WESENTLICHSTE ASPEKTE

Digitale Medien eröffnen allen Menschen Chancengleichheit in der Wissensgesellschaft. Daher fördert die Telekom Austria Group neben lokalen und sozialen Projekten gezielt diekompetente und sichere Mediennutzung.

-150.000 Teilnahmen bei Medienkompetenzschulungen

-Umsetzung sozialer Projekte angepasst an lokale Bedürfnisse

1) Als Basis für die Ziele gilt das Jahr 2015. 2) Als Basis für das Ziel gilt das Jahr 2013. 3) Als Basis für das Ziel gilt das Jahr 2012. 4) Aufgrund einer neuen strategischenAusrichtung wurde das gruppenweite Ziel „Implementierung eines Gesundheitspasses” durch das Ziel „Förderung von kontinuierlichem Lernen” ersetzt. Initiativen zur Förderung der Gesundheit werden lokal von den jeweiligen Tochtergesellschaften umgesetzt.

Die wesentlichen Themen „Compliance” und „Verantwortungsvoller Einkauf” sowie „Sicherheit und Schutz von Daten” werden dem Managementkapitel zugeordnet. Auf Basis der Wesentlichkeitsanalyse 2017 haben sich die in den Handlungsfeldern hervorgehobenen Themen als wesentliche Themen ergeben. Den Managementansatz (103) zu diesen Themen finden Sie unter: www.telekomaustria.com/de/csr/nachhaltigkeitsberichte

ORGANISATIONSSTRUKTUR DES NACHHALTIGKEITSMANAGEMENTS

NACHHALTIGES MANAGEMENT

Seit 2010 ist bei der Telekom Austria Group ein konzernweites, integriertes Nachhaltigkeits- management implementiert, das schrittweise weiterentwickelt wird. Auftraggeber und Schirmherr der Nachhaltigkeitsagenden ist CEO Alejandro Plater, flankiert von CFO Siegfried Mayrhofer. Ein Corporate Sustainability Team ist als Teil des Bereichs „Group Communicati- ons & Sustainability“ direkt dem CEO unterstellt. Dieses Team steuert und koordiniert die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie mit den jeweiligen Verantwortlichen in den Tochter- gesellschaften. Der länderübergreifende Ansatz gewährleistet die Übereinstimmung mit den übergeordneten Gruppenzielen. Gleichzeitig bietet die Nachhaltigkeitsstrategie die erforderli- che Flexibilität, um auf regionale Besonderheiten Rücksicht nehmen zu können.


2016 etablierte die Telekom Austria Group mit „Workplace“ („Facebook at Work“) eine digita- le gruppenweite Wissens-, Arbeits- und Austauschplattform (siehe MitarbeiterInnen). Auch die Kommunikation und Abstimmung des Group Sustainability Boards, bestehend aus dem Top-Management, erfolgt seither über dieses soziale Netzwerk. Die digitale Plattform för- dert insbesondere die länderübergreifende Vernetzung von Mitarbeiterinnen und Mitarbei- tern sowie Führungskräften bis hin zum Top-Management wie auch den internationalen Austausch und Know-how-Transfer innerhalb der Telekom Austria Group. Der Vorstand und weitere EntscheidungsträgerInnen werden mittels eigens dafür eingerichteter Gruppen regelmäßig über den Fortschritt sowie aktuelle Themen im Bereich Nachhaltigkeit direkt informiert. Damit wird das Ziel einer bestmöglichen Integration von Nachhaltigkeitsaspek- ten im Rahmen der Geschäftsstrategie verfolgt. 102-18

ZERTIFIZIERTE UMWELT-

MANAGEMENTSYSTEME

A1

-ISO 14001 für Umweltmanagement (seit 2004)

-ISO 50001 für Energiemanagement (seit 2008)

-EMAS (seit 2013)

A1 SLOVENIJA1

-ISO 14001 (seit 2009)

-EMAS (seit 2014)

VIP MOBILE

-ISO 14001 (seit 2015)

1) Die Umbenennung von Si.mobil d.d. in A1 Slovenija, d.d. im Zuge des Rebrandings wurde im April 2017 wirksam.

BEIM DATENSCHUTZ AUF NUMMER SICHER GEHEN

FREIWILLIGE MITGLIEDSCHAFTEN (AUSZUG)

A1

-„klimaaktiv mobil”-Projektpartner

(seit 2014)

-Österreichisches Cyber Security Forum des Kuratoriums Sicheres Österreich (seit 2014)

-Code of Conduct on Data Centres Energy Efficiency (seit 2009)

MOBILTEL

-Bulgarisches Rotes Kreuz (seit 2004)

-Bulgarischer Charity-Hilfsfonds (seit 2004)

A1 SLOVENIJA

-Forum EMS (seit 2008)

-Green Network (seit 2001)

VIP MOBILE

-Responsible Business Forum (seit 2008)

Weitere Mitgliedschaften unter www.telekomaustria.com

-102-13

Alle Unternehmen der Telekom Austria Group verpflichten sich zur Einhaltung höchster Da- tenschutz- und Sicherheitsstandards. Zusätzlich zu den gesetzlichen Anforderungen in den jeweiligen Ländern gelten für alle Tochtergesellschaften auch die für diesen Zweck erstellten Datensicherheitsstandards und allenfalls weitere länderspezifische Richtlinien zu Datensi- cherheit und Datenschutz. So bestätigen etwa der österreichischen Tochtergesellschaft A1 umfassende Zertifizierungen wie ISO 27001, ISAE 3402 und ECO Datacenter 3.0 diese hohen Sicherheitsstandards.


Als Ansprechperson für die Einhaltung gesetzlicher und interner Datenschutzbestimmungen fungiert bei der österreichischen Tochtergesellschaft A1 seit Jahren ein Datenschutzbeauftragter.


Eine bedeutende Herausforderung stellt aktuell und auch in den kommenden Jahren die Daten- schutz-Grundverordnung der Europäischen Union dar. Mit dem entsprechenden Beschluss im Mai 2016 wurde das Datenschutzrecht in der EU harmonisiert und weitgehend einheitlichen Regeln unterworfen. Im Zentrum steht der Schutz personenbezogener Daten mit den Zielset- zungen, betroffenen Personen eine verstärkte Kontrolle über ihre Daten zu geben, umfassende Information über deren Verwendung zur Verfügung zu stellen, verbesserten Schutz von Kindern zu gewährleisten sowie erleichterten Zugang zu Rechtsschutz zu schaffen.


Die EU-Datenschutz-Grundverordnung ist ab 25. Mai 2018 wirksam und wird in der Telekom Austria Group seit 2016 bereits schrittweise umgesetzt.

COMPLIANCE

Ehrliches, faires und transparentes Agieren sind bedeutender Bestandteil der Unternehmens- kultur der Telekom Austria Group. Um diesem Integritätsanspruch gerecht zu werden, verfügt die Unternehmensgruppe über ein umfassendes Compliance Management System. Der Vor- bildwirkung des Top-Managements und dem eigenverantwortlichen Handeln aller Mitarbei- terInnen kommt dabei besondere Bedeutung zu.


Zur Vermeidung von potenziellem Fehlverhalten hat die Telekom Austria Group klare Regeln für rechtskonformes und integres Verhalten in allen Geschäftsbeziehungen festgelegt. Zudem wurden geeignete Kontrollen in die Geschäftsprozesse integriert. Der konzernweit gültige Code of Conduct (Verhaltenskodex) wurde Anfang 2017 überarbeitet und an die neuen Guiding Principles (siehe MitarbeiterInnen) angepasst. Neben dem Code of Conduct, der in jeder Landessprache der Tochtergesellschaften sowie in Englisch zur Verfügung steht, geben auch detaillierte Compliance-Richtlinien Hilfestellungen zu konkreten Themen. Dazu zählen Anti-Korruption und Interessenskonflikte, Geschenke und Einladungen, Umgang mit vertrau- lichen Informationen, Managementberatung und Lobbying, Sponsoring, Spenden und Wer- bung, Kapitalmarkt-Compliance sowie Kartellrecht. Die Compliance-Richtlinien unterstüt- zen, dass integres Verhalten selbstverständlicher Bestandteil der täglichen Arbeit ist. Darüber hinaus wird die Wirksamkeit des Compliance Management Systems durch regelmäßige Kom- munikationsmaßnahmen und Schulungen, den Helpdesk „ask.me“, interne Prüfungen sowie durch die anonyme Whistleblowing-Plattform „tell.me“ unterstützt.


Die bedarfsgerechte Weiterentwicklung des Compliance-Programms wird durch das jährliche Compliance Risk Assessment gewährleistet. 2013 wurde das Compliance Management System der Telekom Austria Group durch einen externen Wirtschaftsprüfer nach dem Standard IDW PS 980 geprüft und zertifiziert. 2016 wurden wesentliche Elemente des Compliance Manage- ment Systems in der gesamten Gruppe durch Group Internal Audit und Group Compliance mit Erfolg auf deren Wirksamkeit überprüft. Dazu wurden Kommunikationsmaßnahmen zur Förderung von integrem Verhalten sowie Compliance-relevante Maßnahmen bei der Anstel- lung neuer ManagerInnen und MitarbeiterInnen auditiert. Prozess- und Dokumentationser- fordernisse im Zusammenhang mit Spenden und Sponsoring wurden ebenso überprüft wie die Einhaltung der internen Regeln für Geschenke und Einladungen.


Von den 2016 über die Whistleblowing-Plattform „tell.me“ eingegangenen rund 30 Hinweisen wurden zirka 50 % verifiziert und waren Compliance-relevant. Die Konsequenzen bei festge- stelltem Fehlverhalten reichten, je nach Verfehlung, von individuellen Schulungen oder Pro- zessverbesserungen bis hin zur Beendigung der Zusammenarbeit, sowohl mit Geschäftspart- nern als auch mit MitarbeiterInnen. Über den internen Helpdesk „ask.me“ wurden 2016 rund 300 Compliance-relevante Fragen behandelt. In diesem Jahr fanden 4.200 Compliance-Prä- senzschulungen und 2.600 Compliance-Online-Schulungen in den Bereichen Anti-Korrupti- on, Datenschutz, Kartellrecht und Kapitelmarkt-Compliance statt. Insgesamt absolvierten rund 6.800 Managerinnen und Managern sowie MitarbeiterInnen Compliance-Schulungen (davon ca. 3.000 Anti-Korruptionsschulungen). 205-2


Weitere Informationen zum Compliance Management System der Telekom Austria Group unter: www.telekomaustria.com/de/group/compliance 102-16

EXTERNE INITIATIVEN DER TELEKOM AUSTRIA GROUP (Auszug)

-Charta der Vielfalt (seit 2014)

-Next Generation Mobile Networks Alliance (seit 2014)

-UN Global Compact (seit 2012)

-ETNO (seit 1996)

-GSM Memorandum of

Understanding (seit 1988)

-102-12

UMGESETZTE MASSNAHMEN BEI DER BESCHAFFUNG

-„Arbeitnehmerschutz und Arbeitsbedingungen entsprechend den Bestimmungen der „International Labour Organization”  (ILO) im Code of Conduct, in den AEBs4 und Rahmenverträgen  verankert

-Verhaltensrichtlinien zur Nachhaltigkeit für Lieferanten implementiert

-Soziale und ökologische Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen (mit Life-Cycle- Perspektive)

-Umwelt- und Sozialkriterien für regelmäßiges Vendor-Rating in der österreichischen Tochtergesellschaft A1 eingeführt

-Nachhaltigkeitskriterien in Ausschreibungen ergänzt

-Strom aus erneuerbaren Quellen zu 100 % bei der österreichischen Tochtergesellschaft A1, zu 66 % bei der slowenischen Tochtergesellschaft A1 Slovenija

NACHHALTIGKEIT BEGINNT SCHON VOR DEM KERNGESCHÄFT

Die Nachhaltigkeit unternehmerischen Handelns lässt sich nicht nur an den unmittelbaren ökologischen und sozialen Auswirkungen der eigenen Geschäftsprozesse ablesen. Daher zieht die Telekom Austria Group in die diesbezügliche Betrachtung ihrer Wertschöpfungs- kette auch die vorgelagerten Geschäftsprozesse, also die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen, mit ein. Nach einer Studie von GreenBiz.com2, die 2013 in Kooperation mit Trucost erstellt wurde, machen vorgelagerte Prozesse wie Rohstoffabbau, Herstellung, Transport und Verpackung beachtliche 85 % aller Nachhaltigkeitseffekte in der Telekommu- nikationsbranche aus.


Der Großteil des Beschaffungsvolumens der Telekom Austria Group entfällt auf das Kernge- schäft: Infrastrukturkomponenten für das Fest- und Mobilfunknetz, Endgeräte (Mobiltelefo- ne, Tablets, Set-Top-Boxen, Modems, Router, …), IT- und Hardware-Komponenten sowie Ener- gie für den Betrieb der Netze. Büromittel stellen hingegen nur einen geringen Anteil des ge- samten Einkaufsvolumens dar.


Neben kaufmännischen Kriterien berücksichtigt die Telekom Austria Group – den jeweiligen Anforderungen entsprechend – ökologische Kriterien, wie etwa Umweltfreundlichkeit oder Energieeffizienz, im Rahmen der Beschaffung. Ebenso werden Arbeitnehmerrechte, Anti-Kor- ruptionsbestimmungen und Datenschutzaspekte miteinbezogen. Die Verwendung sogenann- ter Konfliktmineralien wie Zinn, Tantal, Wolfram und Gold, die häufig unter kritischen Bedin- gungen gewonnen werden, stellt bei der Herstellung von IKT-Produkten eine Herausforde- rung für die Branche dar. Die Telekom Austria Group ist kein Hersteller solcher Produkte, verwendet bzw. vertreibt diese allerdings im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit.


Die Telekom Austria Group verfolgt den Ansatz, Nachhaltigkeit so weit wie möglich in ihrer Lieferkette zu verankern. Seit 2012 hat sie zahlreiche Maßnahmen mit dieser Zielsetzung er- folgreich umgesetzt wie etwa die Integration von ESG-Kriterien3 in die Lieferantenselbstaus- kunft – insbesondere bei der österreichischen Tochtergesellschaft A1 – oder auch der Bezug von Ressourcen aus nachhaltigen Quellen (siehe Box). Eine dauerhaft erfolgreiche und tiefe Verankerung von Nachhaltigkeitsaspekten in den Einkaufsprozess ist nur mit langfristig wirksamen Maßnahmen möglich. Daher wird die Telekom Austria Group den eingeschlage- nen Weg konsequent weitergehen. 102-9, 102-10

2) The State of Green Business 2013, GreenBiz und Trucost 3) Environmental Social Governance

4) Allgemeine Einkaufsbedingungen

WISSENSWERTES FÜR GRI-EXPERTINNEN

-102-6: Die Telekom Austria Group bietet ihren Geschäfts- und PrivatkundInnen aus sämtlichen Sektoren Produkte und Lösungen an.

-102-7: Die Telekom Austria Group verfügt über sieben operative Leitgesellschaften, welche dem GRI- Begriff „Operation” gleichzusetzen sind. Die Holding-Gesellschaft erfüllt in bestimmten Fällen das GRI-Kriterium einer Operation und wird in diesen Fällen entsprechend ausgewiesen.

-102-10: Im Berichtszeitraum gab es keine signifikanten Veränderungen hinsichtlich Organisationsgröße, Struktur und Lieferkette. Hinsichtlich der Eigentumsverhältnisse verweisen wir auf den Geschäftsbericht 2016, Seite 18.

-102-11: Die Telekom Austria Group trägt in ihrem Handeln dem Vorsorgeprinzip Rechnung, indem sie bei Entscheidungen potenzielle zukünftige Entwicklungen und Erkenntnisse berücksichtigt (z. B. Szenarioanalyse im Rahmen des Risikomanagements, siehe Geschäftsbericht 2016, Seite 74).

-102-18: Ein eigenes Komitee für die Entscheidungsfindung von ökologischen und sozialen Themen ist nicht etabliert. Bezüglich der Komitees zur wirtschaftlichen Entscheidungsfindung siehe Geschäftsbericht 2016, Seite 37 (Corporate-Governance-Bericht).

-102-42: Die Basis für die Identifikation der Stakeholder stellen sämtliche

Gruppen dar, die durch die Geschäftstätigkeit der Telekom Austria Group beeinflusst werden. Die Auswahl der Stakeholder erfolgte anhand einer Priorisierung über die internen Datenbanken.

-102-43: Ein Stakeholder-Dialog findet laufend statt und die Ergebnisse fließen ebenfalls in die Berichtsvorbereitung mit ein.

-102-46: Die Grenzen für die wesentlichen Themen wurden anhand einer Analyse ihrer Wirkung innerhalb und/oder außerhalb der Organisation festgelegt. Dabei wurde auch die Einflussmöglichkeit der Telekom Austria Group auf das Thema berücksichtigt.

-102-48: Keine Neuformulierungen einer Information aus vergangenen Berichten.

-102-49: Keine Änderungen im Umfang und in den Grenzen der Themen im Vergleich zu früheren Berichtszeiträumen.

-201-1: Nettowertschöpfung 2016: 845 Mio. EUR an MitarbeiterInnen, 816 Mio. EUR an bezahlten Investitionen, 233 Mio. EUR an Kapitalgeber und 166 Mio. EUR an öffentliche Stellen.

-205-1: Im Jahr 2016 wurden die Holding- Gesellschaft, die sieben operativen Leit- gesellschaften A1, Mobiltel, velcom, Vip- net, A1 Slovenija, Vip mobile und one.Vip intern im Hinblick auf Korruptionsrisiken bewertet. Die einbezogenen Unterneh- men erwirtschaften nahezu 100 % des

Gesamtumsatzes der Telekom Austria Group. Es werden sämtliche Standorte der oben angeführten Tochtergesell- schaften berücksichtigt. Im Rahmen der Risikoanalyse wurden 18 verschiedene Korruptionsszenarien vom Manage- ment bewertet und risikominimierende Maßnahmen festgelegt. Es wurden un- ter Berücksichtigung der bereits imple- mentierten Maßnahmen keine erhebli- chen verbleibenden Risiken identifiziert.

-205-2: Informationen zu Compliance sowie zu Korruptionsprävention werden allen MitarbeiterInnen sowie sämtlichen Geschäftspartnern zugänglich gemacht (siehe www.telekom austria.com/de/group/compliance ). Nahezu 100 % der MitarbeiterInnen und ManagerInnen sowie der Lieferanten wurden aktiv informiert. Ca. 3.000 (ca.

16 %) MitarbeiterInnen und ManagerInnen (inklusive Vorstände) wurden hinsichtlich Korruptionspräventi- on geschult. Der Aufsichtsrat und der Vorstand der Holding sowie sämtliche Tochtergesellschaften werden mindes- tens einmal pro Jahr im Hinblick auf Kor- ruptionsprävention informiert, der ge- samte Vorstand wird jährlich geschult.

-418-1: Im Berichtsjahr 2016 wurden keine begründeten Beschwerden in Bezug auf die Verletzung der Privatsphäre von Kundinnen bzw. Kunden oder den Verlust von Kundendaten eingebracht.